13 Symptome von Entwicklungstrauma

13 Symptome von Entwicklungstrauma

„Während jene als „verrückt“ gelten, die den Verlust der menschlichen Werte in der realen Welt nicht mehr ertragen, wird denen „Normalität“ bescheinigt, die sich von ihren menschlichen Wurzeln getrennt haben.“ (A. Gruen)

Entwicklungstrauma zeigen sich anhand vieler verschiedener Symptome – in uns und unserem Verhalten. Oft sind die Symptome bekannt aber nicht ihre wirklichen Ursachen. Aber nur wenn wir diese kennen, lassen sich die Symptome wirklich auflösen!

Finde mit Hilfe dieser Liste von 13 Symptomen von Entwicklungstrauma heraus, ob du Entwicklungstrauma hast und erfahre, wie du sie überwinden kannst.

1. Dissoziation vom Körper

Das verhängnisvollste Symptom von Entwicklungstrauma

Das verhängnisvollste Symptom von Entwicklungstrauma ist die Dissoziation, die Entfremdung vom eigenen Körper. Auf Grund der unangenehmen Erfahrungen in der Kindheit (Stress, unerfüllte Bedürfnisse, seelische Vernachlässigung) hat sich die Seele aus dem Körper zurück gezogen, d.h. wir sind oft selbst als Erwachsene noch nicht vollständig inkarniert und daher fehlt uns die tiefe und feine Wahrnehmung für unseren Körper.

Warum das problematisch ist?

Weil wir unseren Körper für all die Dinge brauchen, die wir auf Grund von Entwicklungstraumata nicht können: Gefühle fühlen und regulieren, unsere Gedanken bewusst wahrnehmen, unsere Impulse kontrollieren, Entscheidungen treffen…

Somatisch zu arbeiten, also mit dem Fokus auf der Körperwahrnehmung, ermöglicht uns daher die Verbindung zu unserem Körper und damit zu uns selbst und zum Leben herzustellen und so tiefe und nachhaltige Transformation zu erleben.

13 Symptome von Entwicklungstrauma

2. Selbstregulationsstörung: Nicht fühlen können oder zu viel fühlen

Ohne Selbstregulation können wir keine Verbundenheit herstellen

Eltern sind oft auf Grund ihrer eigenen Er-ziehung abgetrennt von ihren eigenen Gefühlen. Sie fühlen sich selbst nicht („Ich weiß nicht was ich fühle“), und wenn sie etwas fühlen, dann sind sie, besonders mit unangenehmen Gefühlen, völlig überfordert.

Daher werden unangenehme Gefühle klassischer Weise entweder unterdrückt oder die Verantwortung für diese Gefühle an andere Menschen (im schlimmsten Fall an die Kinder) abgegeben („Du machst mich wütend“).

Andere Menschen sind wiederum so emotional, dass sie sich von ihren Gefühlen regelrecht überrollt fühlen und sich scheuen in Situationen zu gehen, in denen sie emotional werden und die Kontrolle verlieren könnten.

Beides, das Nicht-fühlen-können sowie das unkontrollierte Zu-viel-fühlen stellt ein großes Problem für viele Menschen dar, da es sie in die Isolation treibt und sie sich nicht voll ins Leben geben können. Sie bleiben Zuschauer und Gefangene ihrer eigenen Gefühle.

Eltern sind zudem regelmäßig mit ihrer Wut konfrontiert. Sie wünschen sich nicht-wütend-sein zu können oder nicht zu schimpfen, scheitern aber immer wieder und machen sich dafür Vorwürfe. Besonders das weg-haben-wollen ihrer Wut, macht das ganze noch schlimmer.

Angstfrei, reguliert und bewusst fühlen zu können, ist für viele Eltern (und Menschen allg.) eine Fähigkeit, von der sie nicht mal ahnen, dass es sie gibt. Mitten im Sturm der Gefühle sitzen zu können, ohne sich damit zu identifizieren ist jedoch der Schlüssel zu wahrer Freiheit und ein wichtiges Element für wirkliche bedürfnisorientierte Begleitung. Das ist die Fähigkeit zur Selbstregulation.

Lust auf ein Experiment?

Du sitzt z.B. bei der Einschlafbegleitung, freust dich auf einen Abend ohne Kinder aber dein Kind braucht ewig zum einschlafen. Kennste ne? 😉

Solche Momente sind super um zu üben einfach in diesem unangenhmen Gefühl sitzen zu bleiben, ohne Widerstand, ohne dem Impuls aufzuspringen oder wütend zu werden nachzugeben.

Stattdessen übst du deine Erwartungen, Absichten und Vorstellungen loszulassen und einfach zu sitzen und beobachten, welche Körperempfindungen du in dir wahrnehmen kannst.

Probier’s mal aus. Du wirst dich wundern was passiert!

Selbstregulation

3. Eigene Bedürfnisse nicht kennen und kommunizieren können

Er-ziehung missachtet zu einem großen Teil die Bedürfnisse von Kindern nach Bewegung, Verbundenheit, Autonomie, Selbstbestimmung, Würde, Respekt, Forschen, Spielen, Ruhe usw.

Dadurch verliert der junge Mensch die Fähigkeit, seiner Bedürfnisse ernst zu nehmen und schließlich auch, sich ihnen überhaupt bewusst zu sein. Er wird gezwungen sie zu unterdrücken, glaubt, dass sie falsch sind und traut sich nicht mehr sie zu äußern und dafür einzustehen. Er verliert auch das Gefühl und die Verbindung für seinen Körper bzw. seine Körperintelligenz.

Eltern, die nicht gelernt haben sich um ihre Bedürfnisse zu kümmern kreieren zweierlei Probleme:

1. gehen sie über ihre eigenen Grenzen und bringen sich selbst in einen ungesunden Zustand aus dem sie dann kaum wieder selbst heraus kommen.

2. belasten sie damit ihre Kinder.

Eigene Bedürfnisse wahrnehmen und erfüllen zu können, ist jedoch die Grundlage dafür, dies bei den eigenen Kindern erkennen und begleiten zu können.

Nur was du in dir entdeckt hast, kannst du in deinem Kind wiedererkennen.

4. Verkopft

Die Dissoziation vom Körper aber auch der Materialismus, die Reduktion des Menschen auf sein Gehirn und die kognitive Intelligenz, haben dazu geführt, dass Eltern verzweifelt versuchen, Probleme kognitiv zu lösen. Jedoch lassen sich die Herausforderungen der heutigen Zeit oft nicht mehr auf diese Weise lösen. Auch dafür braucht es die durch Entwicklungstraumata oft fehlenden Fähigkeiten, so wie eine neue neue Kultur des Menschseins.

Dazu kommt, dass der Kopf nicht die Fähigkeit besitzt, wirklich Verbundenheit herzustellen. Tiefe Verbundenheit, von Herz zu Herz, geht eben nur auf der Herzebene. Und was das bedeutet und wie das geht, ist vielen unbekannt.

So ist auch die bedürfnisorientierte Begleitung und Befriedung von Konflikten nicht nachhaltig möglich. Denn Lösung von Konflikten findet nicht im Kopf statt.

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5. Fehlende innere Sicherheit/ Urvertrauen

Wir haben gelernt alles mit unserem Kopf zu regeln und zu entscheiden. Die neue Kultur, die es es braucht um in Zukunft gut auf der Erde zu leben, ist jedoch eine innere und eine körperliche. Da fehlt es Eltern jedoch noch oft an Verbindung zu sich selbst, an innerer Sicherheit und dem Urvertrauen, ‚das Neue‘ wirklich in ihrem Innern zu finden und ihrer Intuition zu folgen. Statt dessen wird, wie vorher, im Außen nach Orientierung gesucht.

Unsicherheit, Ängste und Hilflosigkeit sind die Folge.

„Nicht deine Kinder sind anstrengend. Anstrengend sind deine Gefühle mit denen du nicht klar kommst.“ – Anka Krätzig

6. Sich selbst nicht mögen

Als ich zum ersten Mal etwas von „Selbstliebe“ hörte, fand ich das ganze Thema total abstoßend. „So ein sentimentaler Schwachsinn“ oder so ähnlich dachte ich damals. Ich war sehr hart – zu mir am meisten. Heute weiß ich, dass Selbstliebe die Grundlage ist für ein glückliches Leben.

Sich selbst zu mögen und zu ehren ist vielen Eltern als Kind mit Ansagen wie „sei nicht so eingebildet!“ ausgetrieben worden. Es wird Zeit, wieder einen gesunden Egosimus zu entwickel. Selbstfürsorge ist keine Eitelkeit, sondern die Grundlage für Frieden in uns und in unseren Beziehungen.

7. Kein Selbstwertgefühl

Durch ständige Fremdbestimmung und Beurteilung von außen, sowohl durch Kritik als auch Lob, wurden die Kinder von damals dazu erzogen, es anderen recht zu machen, sich zu beweisen und ‚der/die Beste‘ zu werden. Statt zu erleben, dass ihr Wert als Mensch nicht von ihrem Tun oder Sein abhängt, lernten sie sich auf die von außen gewünschte Art und Weise zu verhalten. Sie spürten nicht mehr, dass sie ein Wunder sind. Liebe und Anerkennung waren immer an Bedinungen geknüpft. So haben sie als Erwachsene kein Selbstwertgefühl, höchstens ein durch äußere „Erfolge“ aufgebautes Selbstbewusstsein im Kontext ihrer Sozialisation. Ihren Wert als Menschen, einfach weil sie sind, spüren sie nicht.

8. Angst vor Fehlern

Auf Fehler folgte früher klassischer Weise eine Beschämung oder gar Bestrafung (leider ist das auch heute in vielen Schulen noch so). Zum Selbstschutz hüteten sich viele Kinder von da an davor, sich zu zeigen und Fehler zu riskieren. Ohne den Mut zu Fehlern, stirbt jedoch die Kreativität. Die daraus resultierende Angst der Eltern heute, sich in ihrem So-Sein zu zeigen und ihrer Intuition zu folgen, macht es ihnen schwer sich auf das Leben einzulassen und sanfte, herzliche, ehrliche Beziehung mit anderen Menschen einzugehen. Sie haben nicht erleben dürfen, dass sich-verletzlich-zu-zeigen, eine große Kraft ist, die Verbundenheit herstellen kann. Sie haben nicht gelernt, auf ihre eigene Körperweisheit zu vertrauen.

9. Nicht präsent

Eltern sind häufig darauf konditioniert sich zu verbessern, auf etwas hinzuarbeiten, leben in dem Glauben, dass sie erst glücklich werden können, wenn sie dies oder jenes erreicht haben und haben die Fähigkeit der Kindern verloren, einfach im Hier&Jetzt zu sein.

Die Gedanken tragen sie entweder in die Vergangenheit durch Erinnerungen und Geschichte, das ständige wiederkäuen von vergangenen Dramen oder in die Zukunft durch Pläne, Sorgen, Hoffnungen, Termine…

Präsent zu sein und wirklich wahrzunehmen wie sich das Leben im Hier & Jetzt zeigt, ohne Filter, ohne Erwartungen, sich wirklich auf das einzulassen was unmittelbar im jeweiligen Moment geschieht, fällt oft nciht leicht aber kann geübt werden. Achtsamkeitsübungen fördern die Konzentration und das Bewusstsein.

12. Fehlendes Selbstvertrauen

Die innere Entfremdung von sich selbst hindert sie daran, ihrer Intuition zu vertrauen. Lieber verlassen sie sich auf fremde „Experten“. So werden gesundheitliche Entscheidungen an Ärztinnen abgegeben, Fragen der Er-ziehung an Er-zieher, die Sicht auf die Welt wird von Mainstream-medien adaptiert usw. Selbst wenn Eltern nun aufwachen und eigene Entscheidungen treffen und neue Wege gehen wollen, fehlt ihnen das Vertrauen in die eigene Intuition und Weisheit, die eigenen Gedanken und Gefühle. Die vermutete negative Außenwahrnehmung hemmt sie für sich zu gehen.

Höre dazu auch meine Podcastfolge „Selbstvertrauen stärken“:

13. Fehlendes Wissen und fehlende Fähigkeiten

Wenn Eltern nicht gerade Pädagogen oder Psychologen sind, fehlt ihn häufig das Wissen über die seelische und psychische Entwicklung von Kindern. Dieses Wissen ist jedoch sehr hilfreich, um bestimmtes Verhalten einordnen und verständnisvoll begleiten zu können. Verständnis ermöglicht mehr Geduld und Empathie.

Ebenso fehlen auf Grund von Entwicklungstraumata oft vier Fähigkeiten:

Wie du die Symptome von Entwicklungstrauma transformieren kannst

All diese Symptome von Entwicklungstrauma lassen sich nicht über den Kopf, durch Mindsetarbeit oder Affirmationen heilen. Der Verstand hat nur wenig Einfluss auf das Unterbewusstsein, seine Überzeugungen und seit Kindertagen eingeübte Verhaltensweisen. Eine große Rolle dabei spielen auch abgespaltene Gefühle.

Durch die somatisch-achtsame innere Arbeit lässt sich das Unterbewusstsein erreichen. Ohne auf die Geschichte gucken und alte traumatische Erlebnisse wieder durchleben zu müssen, lassen sich so alte Muster auflösen. Die Transformation ist tiefgreifend und nachhaltig. Die Veränderung im Leben geschieht von innen nach außen.

Buch dir ein unverbindliches Klarheitsgerpäch und lass uns schauen, wie ich dich am besten bei deinem Transformationsprozess und der Wandlung deiner Entwicklugstraumata begleiten kann:

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Anka Krätzig

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