„Was hab ich denn dann meinem Kind die letzten drei Jahre angetan, als ich keine Liebe fühlen konnte?“ fragte mich eine Teilnehmerin meines Vortags auf dem Online Trauma Kongress 2023. Sie war voller Schuldgefühle.
Sofort spürte ich, dass sich bei der Frag in mir etwas zusammen zog. Ich musste kurz in mich hineinspüren um zu verstehen, was es war, um ihr dann diese Antwort geben zu können:
„Hast du das Gefühl, dass dir diese Frage dient? Die Vergangenheit ist vorbei. Sie existiert nicht mehr.
Hättest du es besser gekonnt, hättest du es besser gemacht. ‚Hätte hätte Fahrradkette‘, sage ich da gern.
Ja, ich verstehe, dass du dich schuldig fühlst.
Hier ist wie ich vorgehen würde:
Fühle die Schuldgefühle. Nimm den Schmerz an. Fühle ihn in deinem Körper. Und dann trenne ihn von deinen Gedanken. Der Schmerz darf da sein, die Bewertung, also dass du daran schuld wärst, darfst du loslassen.
Alles was da ist und alles was zählt ist das Hier&Jetzt. Schau dir dein Kind an. Schau genau hin, durch all deine Filter hindurch und gib ihm das, was du ihm JETZT geben kannst und das was er JETZT braucht.
Die Vergangenheit ist in unseren Körpern gespeichert. Wenn sich da was hinderliches manifestiert hat, kannst du es im Hier&Jetzt, wenn es sich zeigt, anschauen und lösen.
Und wie ich schon sagte, die Überlebensstrategien, die wir auf Grund von Entwicklungstraumata lernen, können auch Ressourcen sein.“
„Ja“, sagte sie da und klang viel erleichterter, „mein Sohn ist wirklich sehr emphatisch.“
„Na also, wunderbar“, sagte ich und fügte noch hinzu:
„und wenn er Wunden davon getragen hat, was gut sein kann, dann wird er sie auch wieder heilen können. Wir leben in einer Zeit, in der das viel schneller geht als das noch vor ein paar Jahren der Fall war.
Und aus unseren Wunden können wunderbare Dinge entstehen.🌱
Wenn wir sie sehen, annehmen und integrieren können, dann sind sie eine nicht versiegende Quelle an Energie, um in der Welt etwas zu verändern und dem Wohle aller zu dienen.“
Mit dieser Antwort war sie sehr glücklich und auch die anderen TeilnehmerInnen schickten mir Herzchen.
💎 Es bringt nichts zurück zu schauen.
Die Magie passiert im Hier&Jetzt.🌟
Wir können jeden Tag mit der Inneren Arbeit anfangen.
Wir können in jedem Moment eine neue Wahl treffen.🙏
Wir sind nicht unser Trauma.
Wir sind nicht unsere Vergangenheit.🦋
Und: Leid gehört zum Leben dazu.
Auch unsere Kinder dürfen das fühlen, so schwer es uns auch fällt.
Wir können „nur“ im Hier&Jetzt dafür sorgen unser Bestes zu geben.
Und das Beste von heute ist noch nicht das Beste von morgen, kann es nicht sein.
Aber so ist das Leben.
Es geht nicht um Schuld.
Menschen sind Bewusstseinsströme, die sich weiter entwickeln (können). Wir sind Seelen mit Menschen und menschlich sein, heißt Fehler machen und daran erwachen und wachsen.
In uns zeigt sich einfach das Leben.
Und das ist es, was wir lernen dürfen wahrzunehmen.
Um das Leben, wie es sich in uns, unseren Kindern, unseren Mitmenschen und in der Gesellschaft zeigt wahr-nehmen zu können, müssen wir Innere Arbeit tun, daran geht kein Weg dran vorbei.
Dann gelingt Transformation unserer Entwicklungs- und Bindungstraumata.🧡